Einen erfolgreichen Auftakt des Wettkampfjahres 2023 bescherte Trainer Justus Weiss den Kunstturnern vom Grollenberg: Am vergangenen Samstag reichte es für die von ihm angeleitete Nachwuchsgruppe der Grötzinger Turnschule in Abwesenheit des erkrankten Ivan Volokhov zwar nicht ganz zum Gewinn des Gauentscheides der Bestenkämpfe der Badischen Turnjugend. Aber schon mit der starken Auftaktleistung am Startgerät Ringe konnte die Konkurrenz vom gastgebenden TSV Weingarten deutlich in die Schranken gewiesen werden: Die hier herausgeturnten über 2 Punkte Vorsprung sollten bis zum Wettkampfende nicht mehr abgegeben werden, und Platz 2 hinter dem TV Knielingen genügte zur Qualifikation für die nächste Runde.

Am zweiten Gerät Sprung erzielte Vincent Vaatz mit seinem erstmals gezeigten Handstandüberschlag nicht nur die Grötzinger Tageshöchstwertung, sondern die zweithöchste Wertung der gesamten Konkurrenz in der Altersklasse M12/13. Als bester Barrenturner tat sich Simon Schulz hervor, der mit neu erlernter Stemme vorwärts die höchste in dieser Altersklasse zulässige Schwierigkeitsstufe P6 demonstrieren konnte. Carl Meiringer trug mit ebenfalls „uraufgeführter“ Rolle vorwärts im Barren bei seinem Wettkampfdebüt weitere wichtige Punkte bei.

Vermeidbare Ausführungsmängel beim abschließenden Bodenturnen sorgten dann leider dafür, dass man den TV Knielingen letztlich davonziehen lassen musste. „Da fehlte uns zum Schluss ein bisschen die Konzentration“, konstatierte Justus Weiss, „und wir sind aus der heimischen Halle vielleicht auch etwas verwöhnt bezüglich der Qualität unseres Federbodens. Da mussten die Jungs sich im Einturnen erstmal mächtig umstellen.“ Dies gelang David Eggert am besten, der nicht nur die einzige Grötzinger 13er-Wertung am Boden beisteuerte, sondern bei seinem ersten Wettkampf überhaupt auch das beste Mehrkampfergebnis seiner Mannschaft erzielte (Drittbester der gesamten Altersklasse).

Erwähnenswert war neben der sportlichen Leistung der auch von der gut gefüllten Tribüne aus deutlich sichtbare Spaßfaktor nebst geradezu greifbarem Teamgeist mit gegenseitigem Anfeuern und Abklatschen „wie bei den Großen“. Hieran hatte der außer Konkurrenz mitturnende Yorick Weiss beträchtlichen Anteil, der ohne Wertungsdruck natürlich befreiter aufturnen konnte – aber dennoch den nötigen Ehrgeiz vorlebte, mit seinem ersten unter Wettkampfbedingungen gezeigten Handstandüberschlag am Sprung zwar nicht dem äußeren Gegner, wohl aber dem inneren Schweinehund zu zeigen, was eine Harke ist. Wettkampf ist eben das beste Training, sowohl rein sportlich, als auch für die Einstellung – keine neue Erkenntnis, aber man kann es nicht oft genug betonen.

Außerdem für Grötzingen aktiv waren Leo Huber und Sverre Weiss, die im Kampfgericht an Boden und Pauschenpferd nicht nur zum reibungslosen Wettkampfablauf beitrugen, sondern anschließend aus erster Hand berichten konnten, wo die Jungs die meisten Federn gelassen hatten, und wo nun entsprechend die Schwerpunkte im Training gelegt werden müssen. Die nächste Runde (Bezirksentscheid) findet am ersten Aprilwochenende statt. Erklärtes Ziel ist das Erreichen des Landesfinales; das Potenzial hierzu hat die junge Truppe allemal.

JR

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