TSV 2 feiert ersten Saisonsieg
in der Landesliga
Mit lediglich 6 Turnern, dafür bis in die meist vorbildlich gespannten Zehenspitzen motiviert, gelang der Landesligamannschaft des TSV ein Kantersieg bei der benachbarten TG Söllingen. Nach einem starken Auftritt beider Teams am Boden (mit leichten Vorteilen für die Gäste) fiel bereits am Pauschenpferd die Vorentscheidung – wie schon im letzten Wettkampf, aber diesmal zugunsten der Turner vom Grollenberg: Die zusammen fast hundertjährigen Ingo Schneider und Jens Rudat brachten mit sauber und sicher vorgetragenen Übungen nicht nur die nötige Ruhe in die sonst blutjunge Truppe. Vor allem setzten die alten Hasen auch die Messlatte bzgl. Ausführung und Wertbarkeit von Scherenverbindungen derart hoch, dass die beiden Söllinger Kontrahenten vom resoluten Kampfgericht arg gerupft und mit 2,60 bzw. 4,05 Punkten abgespeist wurden. Bis auf den überragenden Sebastian Kunz, der letztlich auch hochverdient die inoffizielle Einzelwertung gewinnen sollte, musste sich auch der Rest der Söllinger Truppe mit einstelligen Wertungen begnügen, während auf Grötzinger Seite sogar die Streichwertung zweistellig ausfiel. Kein Absteiger auf beiden Seiten, trotzdem fast 9 Punkte Vorsprung allein an diesem Gerät – ein bequemes Polster für den weiteren Wettkampf.
Die Ringe gingen trotz guter Grötzinger Leistungen hauchdünn an die noch besseren Gastgeber. Erwähnenswert war hier das Saisondebüt von Ingo Schneider, der solcherart motiviert auch gleich noch am Sprung an den Start ging. Hier setzte leider Björn Brücher seinen im Einturnen noch so souverän gestandenen Überschlag-Salto auf den Hosenboden – und erzielte trotz Sturz die höchste Grötzinger Wertung an diesem Gerät, da der Sprung zwar viel zu früh geöffnet wurde, ansonsten aber technisch gut ausgeführt war und nach ordentlichem Abdruck mächtig in die Höhe stieg. Auch dieses Gerät ging somit an Söllingen, ebenso wie der nachfolgende Barren. Hier waren auf Grötzinger Seite bisweilen doch erhebliche Ausführungsmängel zu beklagen, und ein Penalty (empfindliche Strafe wegen zu wenig wertbarer Elemente) konnte nur knapp vermieden werden – auch dank der spontanen Eingebung von Nikolai Parkin für einen „Plan B“.
Am Reck hatte der TSV dann wieder Oberwasser: Zwar lief auch hier nicht alles rund, aber mit 3 gefangenen Flugteilen bewegte sich das Jammern auf hohem Niveau. Zwei erneut völlig indisponierte Söllinger Übungen sorgten wie schon am Pferd für einen überdeutlichen Gerätsieg der Gastmannschaft zum finalen 253,20:240,50-Erfolg.
Eifrigster Punktesammler war wie schon zum Ligaauftakt Julius Kramer (64,85) vor Björn Brücher (60,55), die Tageshöchstwertung der gesamten Konkurrenz erturnte Sverre Weiss (12,30 am Boden).
Am kommenden Samstag gilt es, gegen die TG Kraichgau den ersten Heimsieg einzufahren – dann hoffentlich wieder in voller Mannschaftsstärke.
JR